Friederike Jokischs Bilder zeigen atmosphärische, aber auch surreale Bildräume in der Schwebe zwischen Traum und Wirklichkeit. Die Malerin wählt dabei gerne den grenzenlosen Himmel mit sich leicht in der Luft bewegenden Vögeln und windbewegten Wolken, dessen Grenzenlosigkeit und Atmosphäre auf Unendlichkeit hindeuten. Schafft sie landschaftlich oder architektonisch anmutende Räume beispielsweise mit verpannten Zeltbahnen, die sie als „Dritte Haut“bezeichnet, gibt sie nicht nur indirekte Hinweise auf menschliche Gegenwart, sondern verleiht dem Raum etwas Schwebendes und Offenes. So erweitert Friederike Jokisch Landschaften und Gegenstände für Assoziationen und Emotionen.
Der Titel verweist auf einen „Odem“, der diese Landschaften, Himmel und Räume durchzieht. Dieser ist ein alles durchdringender, lebensbringender Hauch, der eine Verbindung zum Magischen und Göttlichem herstellt. Der Begriff fasst nicht nur wegen seiner rätselhaften und übernatürlichen Ausstrahlung die Malerei Friederike Jokisch‘ zusammen, sondern zeigt auch eine Parallele zu ihrem Umgang mit den Farben, die sich ähnlich der Wolken und anderer Wetterphänomene über- und ineinander schieben. So bekommt man in ihren Bildern ein Gefühl dafür, wie sich Luft anfühlt und man meint, selbst diesen Hauch zu spüren.
Friederike Jokisch, geboren 1981 in Leipzig, studierte von 2002 bis 2008 Malerei und Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB) bei Prof. Arno Rink und Prof. Neo Rauch (2008 – 2010 Meisterschülerin). Rege Ausstellungstätigkeit in In- und Ausland. Friederike Jokisch lebt und arbeitet in Berlin.